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Biografie Wilhelm Pelizaeus
1851 | am 6.9. als 3. Kind von Dr. jur. Clemens Pelizaeus und dessen Frau Emilie Schwarz in Hildesheim geboren |
1860-69 | Wilhelm besucht das Josephinum in Hildesheim bis zur Untersekunda, danach 3 kaufmännische Lehrjahre in Braunschweig; intensives Fremdsprachenstudium, später spricht er fließend englisch, französisch, arabisch, italienisch und griechisch |
1869 | am 23.4. Abreise nach Ägypten, um in die Firma seines Onkels in Alexandria einzutreten; der Klimawechsel soll eine Stabilisierung der Gesundheit bewirken |
1873 | Rückkehr für ein Jahr nach Hildesheim, ab 1.10. Militärdienst, anschließend Rückreise nach Ägypten |
1874 | Wechsel in eine andere Firma, die sich mit Bankgeschäften und Getreide-Export befasst |
1878 | Übernahme der Zweigstelle einer englischen Firma in Kairo, macht sich selbstständig |
bis 1885 | Entwicklung eines stetig wachsenden Interesses an pharaonischer Geschichte und der Kultur des Landes, das ihm zur zweiten Heimat geworden war. Freundschaften mit namhaften Gelehrten seiner Zeit an, erste Antikensammlungen |
1885/86 | nach Briefwechsel mit Senator Hermann Roemer in Hildesheim schenkt Pelizaeus diesem für sein ”Ägyptisches Zimmer” die Mumie des Anch-hapi. Erwerb der Mumie des Penju in Roemers Auftrag. Damit wurde der Grundstock für das heutige Museum gelegt. Pelizaeus versorgt seine Heimatstadt auch weiterhin mit Neuerwerbungen |
ab 1886 | enge Beziehungen zur deutschen Wirtschaft und Hochfinanz bringen beruflichen Erfolg, das gesellschaftliche Ansehen in Kairo wächst stetig. Vertiefung der Kontakte zum Hildesheimer Museum in den folgenden Jahren, wohl auch durch regelmäßige Sommeraufenthalte in Europa und seine großzügigen Gaben, mit denen er das Museum beschenkt |
ab 1892 | Pelizaeus zeigt - katholisch geprägt - soziales Verantwortungsgefühl in finanzieller und ideeller Unterstützung v.a. des Ordens der Borromäerinnen, die u.a. eine Schule in Kairo und das Altersheim ”Kaiser-Wilhelm-Greisenasyl” in Alexandria (heute ”Pelizaeus-Heim”) ins Leben rufen Bedeutende Vergrößerung der privaten Sammlung |
1907 | Entschluss zur Realisierung seiner Vorstellung, eine ”Volksbildungsstätte” in Hildesheim zu realisieren; Vorschlage zur Schenkung seiner Sammlung an die Stadt, jedoch unter gewissen Bedingungen: So erwirbt die Stadt das ehemalige Lutherische Waisenhaus, um nach einigen Umbauten ein passendes Gebäude zur Verfügung zu haben |
1909 | nach dem Transport der privaten Sammlung von Kairo nach Hildesheim Beteiligung an der Gestaltung des Museums unter der Aufsicht von Otto Rubensohn, dem ersten Direktor des Pelizaeus-Museums |
1911 | Eröffnung des Pelizaeus-Museums am 29.07. - damals schon als eine der wichtigsten Sammlungen außerhalb Ägyptens bezeichnet |
20.11.1911 | Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Hildesheim |
ab 1912 | Übernahme eines Großteils der Finanzierung weiterer Grabungen in Giza. Am 19.03. wird die Statue des Hem-iunu gefunden - Pelizaeus lässt sie noch im Mai nach Hildesheim bringen |
1914 | bei Kriegsausbruch befindet sich Pelizaeus in Europa; plötzlich in Kairo zur ”unerwünschten Person” erklärt - Ausweisung durch die britische Regierung, Konfiskation und Versteigerung des gesamten Eigentums. Danach zurückgezogenes und anspruchsloses Leben in Hildesheim. Die verbliebenen Mittel stellt Pelizaeus weiterhin in den Dienst des Museums und karitativer Ziele |
1921 | Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Göttingen auf Grund seiner Verdienste um die wissenschaftliche Erforschung Ägyptens |
1925-1929 | Nach Regelung der internationalen Reparationsforderungen an das Deutsche Reich wird auch Pelizaeus zu einem kleinen Teil entschädigt; er stellt daraufhin 1929 Geld zum Ausbau des Museums zur Verfügung |
1930 | Tod Wilhelm Pelizaeus' am 14.10. nach kurzer Krankheit in Hildesheim |
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